Rigipsplatten eignen sich hervorragend für den Ausbau eines Hauses, denn die Trockenbauwände lassen sich leicht errichten. Bevor jedoch Tapeten oder Farben an die Wand gebracht werden, sollten Sie den Gipskarton schleifen. Was Sie diesbezüglich beachten sollten und mit welchen Geräten beziehungsweise Schleifmaschinen Sie nach dem Spachteln am besten arbeiten, darauf gehen wir in diesem Artikel ein.
Alles auf einen Blick:
- Rigips sollte zum Beispiel mit einem Trockenbauschleifer geschliffen werden, bevor Tapeten oder Farbe auf die Wand gebracht werden.
- Möchten Sie die Wand verputzen oder Fliesen kleben, ist das Arbeiten mit einem Gerät nicht unbedingt notwendig. Hier genügt oft ein grobes Bearbeiten mit Schleifpapier.
- Arbeiten Sie möglichst exakt und sauber, um nach dem Spachteln eine glatte Oberfläche zu erhalten.
- Manche Schleifmaschinen haben bereits eine integrierte Maschine, die den feinen Staub direkt beim Arbeiten aufnimmt.
Vorgehensweise
Gipskartonplatten sind leicht zu verarbeiten, isolierend, robust und feuerbeständig. Sie eignen sich sowohl, um schnell Trennwände einzuziehen als auch um Decken abzuhängen. Um ein schönes Endergebnis zu haben, ist es aber wichtig, die Rigipsplatten richtig zu verarbeiten.

Wie gehe ich beim Schleifen vor?
Das Schleifen von Platten aus Gipskarton sollte mit Gefühl durchgeführt werden, denn obwohl der Gips stabil ist, können Sie beim Schleifen im Trockenbau auch viel kaputt machen. Wir verraten Ihnen, wie Sie die besten Ergebnisse erreichen. Erst, wenn nach dem Auftragen der Spachtelmasse das Material vollständig getrocknet ist, können Sie mit dem Schleifen und damit auch dem Glattschleifen der Spachtelmasse beginnen. Dabei dürfen sich auf dem Gerät keine Klümpchen mehr bilden. Schleifen Sie – egal, welches Werkzeug Sie benutzen – immer in kreisförmigen Bewegungen und achten Sie darauf, gleichmäßig vorzugehen. Denn später führt jede Unebenheit, zum Beispiel durch Verkanten, zu einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis. Unser Tipp: Führen Sie diesen Arbeitsschritt so lange aus, bis die Flächen eben und homogen sind.
Trockenbau: Fehler beim Schleifen von Gipskartonplatten vermeiden
- Fugen und Kanten nicht zu stark abschleifen: Wenn Fugen, Kanten und Ecken des Gipskartons nach dem Spachteln zu stark geschliffen werden und die eigentliche Platte hervorscheint, wirkt das Endergebnis oft uneben.
- Druck vermeiden: Üben Sie beim Schleifen, vor allem mit der Schleifmaschine oder dem Handschleifer, zu viel Druck aus oder bewegen Sie sich besonders ruckartig, können die Rigips-Platten brechen – vor allem im Bereich der Ecken. Achten Sie darauf, nur die Spachtelmasse zu verarbeiten und bearbeiten Sie die gesamte Fläche in kreisenden Bewegungen.
- Die Spachtelmasse gut abschleifen: Beim Spachteln entstehen Maserungen und kleine Risse. Bearbeiten Sie diese mit dem Handschleifer nicht gut genug, bleiben die Flächen uneben. Vor allem, wenn Sie die Wand später nur streichen möchten, sollten Sie sich dabei besonders viel Mühe geben. Dies gilt auch für den Fall, dass Sie die Wand anschließend mit etwas anderem als Rauhfaser tapezieren möchten. Andernfalls kann es passieren, dass die kleinen Risse und Fugen durch die Tapete hindurchschimmern, sodass die Optik leidet.
Darauf sollten Sie achten
Das Rigips Schleifen mit einer Schleifmaschine macht die Spachtelmasse in den Fugen komplett glatt, verursacht aber feinen Schleifstaub, der sich nahezu überall festsetzen kann. Deshalb sollten Sie zum Abschleifen der Spachtelmasse einen Schutzanzug sowie eine FFP2-Maske tragen – egal, ob Sie mit der Hand oder mit einer Schleifmaschine arbeiten. Zusätzlich ist es wichtig, auch alle Gegenstände, die sich in der Umgebung befinden, zu schützen, zum Beispiel Fußböden und Heizkörper abzudecken. Manche Geräte haben bereits einen integrierten Staubsauger für den feinen Staub, es kann aber auch sinnvoll sein, die Wand im Vorfeld erst einmal abzustaubsaugen.
Werkzeug
Sie können Gipskartonplatten auch selbst gut vorbereiten für die weitere Verarbeitung. Das dafür notwendige Werkzeug haben die meisten Heimwerker bereits zuhause.
Dieses Werkzeug benötigen Sie auf alle Fälle
- Schleifpapier in verschiedener Körnung
- Winkelschleifer und Trockenbauschleifer mit hoher Leistung
- Staubsauger

Schmirgelpapier oder Schwingschleifer?
Zum Schleifen von Rigips können Sie entweder Schmirgelpapier oder einen Schwingschleifer verwenden. Schmirgelpapier bietet eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, den Gips zu bearbeiten. Allerdings müssen Sie hierbei sehr viel Kraft aufbringen, was vor allem bei großen Flächen zum echten Problem werden kann.
Ein Schleifer wie ein Trockenbauschleifer bietet einen deutlich höheren Komfort, denn Sie müssen kaum Druck auf die Platten ausüben und erhalten dennoch ein tolles Ergebnis.
Wichtig ist, dass Sie die richtige Körnung auswählen, um am Ende eine feine Oberfläche zu erhalten. Um ein möglichst glattes Ergebnis zu erzielen, bietet sich auch ein Handschleifer wie ein Winkelschleifer an.
Wenn Sie Material an der Zimmerdecke oder hoch oben an der Wand schleifen möchten, zum Beispiel in einem Altbau mit hohen Decken, dann erleichtert eine Schleifgiraffe wie die Flex-Giraffe Ihnen die Arbeit. Dabei handelt es sich um einen Deckenschleifer mit einem langen Stiel, meist einem Teleskopstiel. Und bisweilen bereits mit eingebautem Absaugegerät.
Welche ist die ideale Körnung für das Schleifpapier?

Welche Körnung Sie für welche Oberfläche verwenden, hängt maßgeblich davon ab, was später damit passieren soll. Möchten Sie fliesen oder mit Rauhfaser tapezieren, dann genügt eine 100er Körnung. Wenn Sie allerdings streichen oder eine feine Tapete aufbringen möchten, dann greifen Sie besser auf feineres Schleifpapier zurück. Im Allgemeinen sagt man: Körnungen von P100 bis P180 sind ausreichend.
Rigips selber schleifen oder einen Profi beauftragen?
Rigips schleifen scheint auf den ersten Blick nicht schwer zu sein. Wenn Sie jedoch noch nie geschliffen haben, erweist es sich möglicherweise als schwieriger als erwartet.
Vorteile der Beauftragung eines Experten:
- fachmännische Ausführung
- professionelles Werkzeug
- schnelle Fertigstellung – Schritt für Schritt
- Gewährleistung
Fazit
Bevor Sie eine Trockenbauwand renovieren, sollten Sie nach dem Verspachteln den Rigips schleifen. Dies ist wichtig, damit ein ebener Untergrund entsteht, den Sie später streichen oder tapezieren können. Möchten Sie die Wand verputzen, fliesen oder mit Rauhfasertapete beziehen, müssen Sie nicht ganz so gründlich vorgehen. Kleine Flächen lassen sich mit Schleifpapier bearbeiten. Für große Flächen sollten Sie jedoch einen elektrischen Schleifer verwenden, da dieser deutlich kräfteschonender und gleichmäßiger funktioniert.