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Trennwand

Trennwand bauen: Anleitung, Stellsysteme & Kosten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 18. Mai 2022
Lesedauer: 8 Minuten
© roman023 / istockphoto.com

Mit einer Trennwand schaffen Sie neue Räume und verändern Grundrisse auf relativ einfache Weise. Dazu können Sie neben dem klassischen Mauern auf fertige Stellelemente zurückgreifen. Immer beliebter werden aber auch Trockenbauwände aus Gipskartonplatten. Wie erklären Ihnen nachfolgend mit einer kurzen Anleitung, wie Sie eine Trennwand aus Platten und Ständerwerk im Trockenbau errichten und welche Kosten diesbezüglich auf Sie zukommen.

Alles auf einen Blick:

  • Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Trennwand zu bauen.
  • Neben der klassischen Variante einer Mauer aus Stein gibt es noch die Möglichkeit, mit Ständerwerk zu arbeiten.
  • Dabei macht es einen Unterschied, ob Sie eine tragende Wand brauchen, eine mobile Trennwand als versetzbare Wand einsetzen möchten oder mit einer leichten Trockenbauwand einen Raum dauerhaft teilen möchten.
  • Zum Errichten einer Leichtbauwand im Trockenbau werden sogenannte Gipskartonplatten benötigt, die vom Boden bis zur Decke gehen. Zusätzlich kommen Metall-Profile zum Einsatz.
  • Für den Einsatz in Bad und Küche sollten spezielle Feuchtraum-Platten für den Trockenbau verwendet werden.


Trennwand bauen

Die klassische Art und Weise, eine Trennwand zu bauen, ist sie zu mauern. Diese Variante gilt als besonders belastbar und ist im Prinzip die einzige Lösung für eine tragende Wand. Da im Innenausbau aber in der Regel keine tragende Wand mehr benötigt wird, ist es auch nicht notwendig, gleich zur Mauerschelle zu greifen. Denn eine gemauerte Wand hat durchaus auch Nachteile wie

  • lange Trocknungszeiten
  • Kabel und Anschlüsse sind schwerer zu befestigen
  • kein besonders guter Schallschutz
Ständerwerk einer Trennwand aus Holz
Das Ständerwerk einer Trennwand ist auch aus Holz möglich © sturti / istockphoto.com

Der Bau einer leichten Trennwand im Trockenbau ist daher eine der schnellsten Möglichkeiten für Raum-im-Raum-Lösungen. Sie brauchen, um eine Trockenbauwand zu stellen, unter anderem ein Ständerwerk mit CW-Profilen und UW-Profilen.

Anleitung – Schritt für Schritt

Schritt 1 – Planung

Als erstes sollten Sie festlegen, wo die Wand aufgebaut werden soll. Ebenso bestimmen Sie, wie breit, wie stark und wie hoch die Gipskartonwand sein soll.

Schritt 2 – Markierungen an Wand und Decke

Damit die Trockenbau Wand später im Lot steht und genau an der geplanten Stelle errichtet wird, sollten Sie die entsprechenden Bereiche an Boden, Wand und Decke markieren. Auf diese Weise lassen sich die Profile und der Gipskarton später deutlich leichter stellen.

Schritt 3 – UW-Profile und CW-Profile befestigen


Die sogenannten UW-Profile werden im Bereich des Bodens, an der Decke und an der Wand verwendet. Schneiden Sie die Profile auf das benötigte Maß und kleben Sie von unten das Isolierband an. Dieses reguliert später den Schall und gleichzeitig bleibt der Boden unbeschädigt. Anschließend schrauben Sie die UW-Profile fest. Lediglich für den senkrechten Teil des Wandanschlusses verwenden Sie die CW-Profile.

Anbringung der Trockenbauprofile beim Bau einer Trennwand
© Bilanol / istockphoto.com

Schritt 4 – Anbringung der UA-Profile für Türen

Eine Öffnung für eine Tür erzeugen Sie im Trockenbau mit den sogenannten UA-Profilen. Wie weit diese auseinanderstehen müssen, richtet sich nach dem jeweiligen Türmaß. Zunächst die Winkel oben und unten anbringen, bevor Sie die UA-Profile stellen. Als Türsturz wird ein weiteres UA-Profil im oberen Bereich der Tür quer befestigt.

Schritt 5 – Anbringung der UW-Profile für die Wände

Um später die Leichtbauwand zu montieren, werden Trockenbauprofile benötigt, und zwar die sogenannten UW-Profile. Sie werden hochkant montiert. Markieren Sie dafür zuerst die gewünschten Abstände. Wie groß diese sein müssen, richtet sich nach dem Maß der verwendeten Platten. Die UW-Profile müssen so weit auseinanderstehen, dass jeweils zwei Platten auf dem Profil verschraubt werden können.

Schritt 6 – Platten anbringen

Im nächsten Schritt bringen Sie die einzelnen Trockenbau Platten an. Befestigen Sie diese zunächst auf einer Seite der Profile. Sie können den Gipskarton mit einem Cuttermesser auf das gewünschte Maß bringen. Ist die erste Plattenschicht angebracht, verlegen Sie auf dieser eine zweite Schicht.

Trockenbauer bringt Platten einer Trennwand an
© Mumemories / istockphoto.com

Schritt 7 – Dämmung einbringen


Ehe Sie auf der anderen Seite der Profile die weiteren Platten befestigen, verlegen Sie in den Zwischenraum die gewünschte Dämmung. Achten Sie darauf, dass diese den gültigen Normen für Brand- und Schallschutz entspricht.

Danach bringen Sie auch auf der zweiten Seite zwei Schichten der Platten an.

Nach der Anbringung der Dämmung verschraubt ein Trockenbauer die Platten ans Holzständerwerk
© Bilanol / istockphoto.com

Schritt 8 – Fugen verspachteln

Abschließend werden die Fugen mit einer entsprechenden Spachtelmasse verfüllt. Dies gilt auch für die Schrauben beziehungsweise deren Köpfe. Um beim Rigips spachteln eine ebene Fläche zu erhalten, die Sie später streichen oder tapezieren können, sollten die Platten zudem abgeschliffen werden.

Wie kann ich Fehler beim Bau einer Wand im Trockenbau vermeiden?

  • Verwenden Sie bei jedem Arbeitsschritt die Wasserwaage und ein Lot.
  • Es reicht nicht aus, die Trockenbau Wand mit nur einer Plattenebene zu versehen. Die Beplankung sollte immer zweifach erfolgen – auf beiden Seiten. Das ist zwar teurer, sorgt aber für mehr Stabilität.
  • Die Dämmung ist überaus wichtig für eine gute Klimabilanz. Verwenden Sie keine Dämmung, müssen Sie mit höheren Heizkosten rechnen. Zudem ist keinerlei Lärmschutz geboten.

Was sind die Vorteile einer Trennwand in Trockenbauweise? 

  • nicht teuer
  • schnell zu errichten
  • leichte Installation von Elektrik und Anschlüssen
  • abgehängte Decke ebenfalls leicht möglich
  • nicht feucht
  • sehr flexibel im Grundriss

Was sind die Nachteile einer Trockenbau Trennwand?

  • nicht sehr feuchtigkeitsbeständig (für Badezimmer und Küche sollten Sie spezielle Feuchtraumplatten verwenden)
  • schnelle Veränderungen sind nicht möglich
  • der Einbau kann einiges an Schmutz verursachen


Stellsysteme

Viele Hersteller bieten die Möglichkeit flexibler Stellsysteme, mit denen Sie schnell eine Wand auf- und dann auch wieder abbauen können. Viele dieser Trennwandsystem sind der Trockenbauwand relativ ähnlich: Sie arbeiten mit einem Ständerwerk, die Beplankung erfolgt  mit Platten und oft sind sie sogar mit Dämmstoffen gefüllt.

Büro mit integrierten Stellsystemen von Trennwänden
© Maximkostenko / istockphoto.com

Was für Stellwandsysteme gibt es?

  • aus (Loch)Blech
  • aus Stahl
  • aus Holz (vor allem für Kellerräume geeignet)
  • aus Gitter (ebenfalls vor allem für Kellerräume geeignet)
  • aus Ganzglas
  • aus Rahmenglas
  • aus robusten Fasern in Filzoptik
  • fest montierte oder auch mobile Schallschutzwände

In der Regel werden Stellwandsysteme eher im Arbeitsumfeld oder sogar auf Messen genutzt. Für den Privatbereich eignen sie sich nur bedingt und wenn dann eher als Raumteiler, aber nicht als Mauerersatz.

Was sind die Vorteile eines Stellsystems?

  • Flexibilität in Aufbau und Abbau
  • vorproduzierte, montagefertige Systemelemente
  • gut für Büros geeignet
  • ein Umsetzen ist umweltfreundlich, da kein Materialverlust
  • leicht zu pflegen

Was sind die Nachteile von Trennwandsystemen? 

  • in der Regel kann nichts daran befestigt werden
  • eher ungeeignet für den Privatbedarf
  • höherer Preis als bei einer Gipskartonwand
  • vorab gefertigte Bauteile erfordern eine besonders gute und langfristige Planung
  • aufgrund der Verschraubung nie ganz glatt
  • leichter zu beschädigen als die anderen Wandformen

Wie kann ich eine Trennwand bauen ohne den Boden zu beschädigen?

Es gibt Situationen, bei denen ein Raumteiler nicht am Boden befestigt werden kann oder darf. Zum Beispiel, wenn es nicht Ihr Haus ist und Laminat, Fliesen oder Holz nicht beschädigt werden sollen. Zwei bis drei Meter können noch relativ gut ohne Bodenbefestigung halten, auch eine Tür gibt Stabilität, aber bei Längen darüber wird es instabil. Wenn Sie den Boden nicht beschädigen möchten, eignen sich 

  • ein doppelter Boden (Holzboden schwimmend verlegt)
  • Bodensockel aus Porenbeton
  • mit Silikon verklebte Holzprofile

Gerade in einem solchen Fall kann es sinnvoll sein, mit dem Aufstellen der Trennwand einen Experten zu beauftragen.



Kosten beim Bau einer Trennwand

Wie hoch die Kosten für den Bau einer Trennwand liegen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt vor allem auf die Größe der Wand an und natürlich darauf, welches System Sie verwenden möchten.

Wie hoch sind die Kosten für das Material der Trennwand?

Die Profile kosten nur wenige Euro. Gipskartonplatten kosten in der Regel zwischen 6 bis 12 Euro pro Stück, je nach Qualität (zum Beispiel extra Schallschutz), für Spachtelmasse und Feinputz können Sie 3 Euro pro Quadratmeter rechnen und für die Dämmung müssen Sie ca. 25 Euro pro Quadratmeter einplanen.

Wie teuer ist es, einen Profi mit dem Bau der Trennwand zu beauftragen?

Wenn Sie die Trennwand nicht selbst errichten, sondern einen Experten beauftragen möchten, kommen dessen Kosten hinzu. Der Handwerker verlangt in der Regel einen Stundenlohn, der je nach Region variieren kann. Im Normalfall kommen Anfahrtskosten dazu und natürlich die Materialkosten. Die reinen handwerklichen Leistungen können Sie aber immerhin anteilig von der Steuer absetzen.

Einen Handwerker, der die Trockenbauwand aus Gipskartonplatten zu einem fairen Preis für Sie baut, finden Sie bei Trockenbauunternehmen.net.

Fazit

Wenn Sie eine Trennwand errichten möchten, entscheiden Sie sich am besten für eine Trockenbauwand, da diese innerhalb kurzer Zeit und mit wenig Aufwand gebaut werden kann. Diese Leichtbauwände eignen sich vor allem für einen nachträglichen Einbau zusätzlicher Wände, zum Beispiel um aus einem großen Raum zwei kleinere zu machen.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.