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Innenausbau

Treppenaufgang verkleiden: offene Treppen mit Rigips verkleiden

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 27. April 2023
Lesedauer: 8 Minuten
© Helin Loik-Tomson /istockphoto.com

Rigipsplatten sind eine gute Möglichkeit, den Treppenaufgang im Haus zu verkleiden. Sie erreichen damit mehrere Vorteile wie ästhetische Verbesserung, Sicherheit, akustische Dämmung oder Energieeffizienz. Denn die Verkleidung sorgt dafür, dass die Wärme in den jeweiligen Etagen bleibt und nicht verloren geht. Gerade bei Treppen aus Holz danken es Ihnen möglicherweise auch die Nachbarn, wenn der Aufgang von unten nach oben mit Platten versehen wird. Denn das bringt, vor allem, wenn Sie Dämmmaterial einbringen, einen guten Schallschutz. Es ist jedoch wichtig, das passende Material und die richtigen Techniken zu verwenden, um ein sicheres und haltbares Ergebnis zu erzielen. 

Alles auf einen Blick:

  • Durch die Verkleidung einer Treppe entsteht ein vollkommen neuer Look im Haus.
  • Am einfachsten machen Sie das, indem Sie Rigipsplatten anbringen. Hierfür werden verschiedene Arten von Metallprofilen benötigt.
  • Am besten lassen sich Treppen aus Holz verkleiden. Wollen Sie die Stufen auch mit Platten versehen, dann sollten Sie vor dem Montieren alte Beläge entfernen, um ein schönes Ergebnis zu erzielen.
  • Wenn Sie mit Gipskarton arbeiten, benötigen Sie nur wenige Werkzeuge.
  • Das Treppenhaus kann nach der Anbringung der Platten individuell gestaltet werden. Hier kommt es ganz auf Ihre Ideen an.

Treppe verkleiden

Nicht jeder mag ein offenes Treppenhaus. Das kann ein Grund sein, warum man an eine Treppenverkleidung denkt. Doch auch ein weiterer Aspekt sollte nicht unterschätzt werden: Heizungswärme steigt nach oben. Durch eine Verkleidung allerdings bleibt sie in der jeweiligen Etage, was einiges an Energiekosten einspart. Gerade, wenn Keller und Dachboden nicht oder nur unzureichend gedämmt sind, macht das Sinn.

Option:
Indem Sie den Treppenaufgang verschließen, lassen sich mit den Platten aus Gips auch zwei verschiedene Wohnungen abtrennen.

Diese Argumente sprechen für eine Treppenverkleidung

  • ästhetische Verbesserung
  • Renovierung / Modernisierung
  • Schutz und Sicherheit
  • akustische Dämmung
  • Energieeffizienz

Ästhetische Verbesserung 

Durch eine neue Treppenverkleidung kann das Erscheinungsbild des Hauses von innen entscheidend verbessert werden. Sie haben hier die Möglichkeit, mit vielen Materialien und Stilrichtungen zu spielen und so neuen Glanz und einen ganz individuellen Look zu schaffen, der gut zur Gesamteinrichtung passt.  

Renovierung / Modernisierung

Ist Ihre bestehende Treppe in die Jahre gekommen oder entspricht sie einfach nicht mehr Ihrem Geschmack, dann kann zum Beispiel die Verkleidung einer alten Treppe aus Holz eine kostengünstige Möglichkeit darstellen, um zu renovieren und zu modernisieren, ohne gleich eine neue Treppe einzubauen. Bei den Stilrichtungen, Farben und Materialien sind Ihrer Fantasie im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Sie können die Platten sogar tapezieren. 

Schutz und Sicherheit

Eine Verkleidung kann auch dazu beitragen, die Treppe und die umliegenden Wände vor Beschädigung zu schützen, zum Beispiel vor Kratzern oder Abrieb. Hinzu kommt: Rigips ist schwer entflammbar und kann daher einen zusätzlichen Brandschutz bieten. 

Akustische Dämmung

Schallschutz ist im Trockenbau ein wichtiges Thema. Durch das Verkleiden reduziert sich auch die Geräuschentwicklung auf den einzelnen Etagen. Vor allem dann, wenn sie bei Treppen aus Holz schalldämmende Materialien verwenden wie Akustikplatten. So bekommen Sie beim Thema Treppenlaufen gerade auch mit Kindern in besonders hellhörigen Häusern keine Schwierigkeiten mit den Nachbarn.

Energieeffizienz

Vor allem bei einer ursprünglich offenen Treppe oder einer, die in die Dachschräge hineinführt, kann die Energieeffizienz deutlich gesteigert werden. Speziell dafür geeignet den Wärmeverlust zu verringern sind isolierende Materialien wie Polystrol oder Mineralwolle. Übrigens: Auch Außentreppen können Sie verkleiden. 

Vorbereitung

Zu den Vorbereitungen gehört eine umfangreiche Planung. Sie sollten sich bereits im Vorfeld die Frage stellen: Wie möchten Sie die Treppe verkleiden und welche Materialien benötigen Sie dafür? Außerdem ist zu bedenken, dass die vorhandene Beleuchtung eventuell nicht mehr ausreicht. Obendrein ist es wichtig, im Vorfeld ein Budget festzulegen. Entscheiden Sie sich für das Verkleiden mit Gipskartonplatten, dann halten sich die Materialkosten jedoch in Grenzen. Natürlich ist es auch möglich, den Aufgang zu mauern. Dies erfordert aber einige Vorkenntnisse, ist etwa bei Parkett schwieriger umzusetzen, dauert länger und ist zudem meist deutlich teurer.

Welches Werkzeug benötige ich für das Arbeiten mit Gipskartonplatten?

  • Akku-Schrauber
  • Winkelschleifer
  • Blechschere
  • Wasserwaage
  • Cuttermesser
  • Malerspachtel

Treppe verkleiden – Schritt für Schritt

Um offene Treppen mit Rigips zu verkleiden, muss zwischen zwei verschiedenen Aspekten unterschieden werden:

  1. Die Treppe soll von unten verkleidet werden
    Bei einer offenen Treppe kann man zwischen den Stufen durchschauen. Dies ist nicht jedermanns Sache, sodass Sie sich möglicherweise wünschen, diesen „Durchblick“ zu verschließen.
  1. Es soll ein abgeschlossenes Treppenhaus entstehen
    Die Treppe an sich ist möglicherweise bereits geschlossen, aber das Treppenhaus ist offen. In diesem Fall müssen Sie gegebenenfalls eine oder mehrere Wände aus Gipskarton einziehen. Eine Unterkonstruktion ist hier eine gute Wahl.

Holztreppe: Die Stufen von unten verkleiden

Für diesen Fall ist der Trockenbau besonders gut geeignet, denn im Grunde müssen Sie nichts anders tun, als die genau zugeschnittenen Gipskartonplatten von unten an das Treppengerüst zu schrauben. Auf diese Weise werden die Treppenstufen verschlossen, was gleichzeitig zu verbesserten Nutzungsbedingungen und zu einer höheren Sicherheit führt. Vor allem für Haushalte, in denen kleine Kinder oder Hunderassen wie Rehpinscher oder Chihuahuas leben, kann dies überaus wichtig sein.

Ganze Treppenverkleidung – wie gehe ich vor?

Schritt 1: Im ersten Schritt zeichnen Sie am besten an, an welchen Stellen die neuen Wände verlaufen sollen. Hierfür verwenden Sie unbedingt Richtscheite und eine Wasserwaage, denn es kommt darauf an, dass Sie gerade Wände erhalten. Das alte Treppengeländer sollten Sie natürlich abbauen.

Unser Tipp:
Sollte eine Tür notwendig werden, zeichnen Sie auch diese bereits an. Die Tür sollte natürlich immer von der Treppe weg geöffnet werden.

Schritt 2: Im nächsten Schritt bringen Sie die Ständerprofile an. Diese Trockenbauprofile können für Wandanschlüsse sowie für die Verbindung mit dem Boden und mit der Decke verwendet werden. Außerdem verbinden sie die einzelnen Gipskartonplatten miteinander.

Schritt 3: Bringen Sie die erste Schicht Platten an einer Seite der Wand an, indem Sie diese mit speziellen Trockenbauschrauben an den Profilen befestigen. Die erste Lage sollte horizontal angebracht werden.

Schritt 4: Danach schrauben Sie an derselben Seite die zweite Schicht Platten an, und zwar vertikal. Hierdurch erhält die Wand mehr Stabilität. Man spricht hier vom Trockenbauwand stellen.

Schritt 5: Nun bringen Sie die Dämmung ein. Diese füllen Sie in den Zwischenraum, der zwischen den Wänden, also im Bereich des Metallprofils, entsteht. Sie können beispielsweise Dämmplatten oder Dämmwolle verwenden.

Schritt 6: Anschließend bringen Sie auf der anderen Seite ebenfalls zwei Schichten von Platten an der Seite der Treppenstufen an.

Schritt 7: Jetzt müssen Sie den Rigips spachteln. Verspachteln Sie dabei alle Übergänge sowie die Schraubenlöcher und schleifen Sie die Platten gut ab, damit eine ebene Fläche entsteht.

Schritt 8: Sie können nun damit beginnen, die Wand zu gestalten, indem Sie beispielsweise Farbe auftragen, Bilder aufhängen oder eine Tapete anbringen. Hier können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Vergessen Sie auch nicht, nach der Montage der neuen Wand einen Handlauf anzubringen.

Kosten

Hier ist zwischen den Material- und den Handwerkerkosten zu unterscheiden. Wenn Sie über ein bisschen handwerkliches Geschick verfügen, ist es durchaus möglich, eine Treppe mit Rigipsplatten selbst zu versehen, ansonsten haben Sie natürlich immer die Möglichkeit, einen Handwerker zu beauftragen, der Ihnen die Treppe verkleidet. Er verfügt nicht nur über das notwendige Know-how, sondern auch über das entsprechend benötigte Werkzeug.

Für den Treppenhausbau aus Gipskartonplatten können Sie pro Quadratmeter mit etwa 40 bis 80 Euro rechnen, je nachdem, ob Sie nur eine Lage Gipskarton verwenden oder zwei. Wobei wir Ihnen, allein schon aufgrund der Dämmmöglichkeiten, raten, auf zwei zu setzen. Hinzu kommen die Kosten für den Trockenbauer, die sich pro Quadratmeter auf etwa 60 bis 80 Euro belaufen. Sie müssen also mindestens mit 100 Euro pro Quadratmeter Trockenbau rechnen. Werden zum Beispiel auch die Treppenstufen mit Platten verschraubt, dann wird es – allein aufgrund der Mehrarbeit wegen der Kanten – noch einmal teurer. Hier kommt es auf den Arbeitsaufwand an, pauschal lässt sich nicht sagen, welche Mehrkosten im Einzelfall auf Sie zukommen. Am besten lassen Sie sich von Fachbetrieben vor Ort ein Angebot erstellen und vergleichen in aller Ruhe.



Fazit

Das Treppenaufgangverkleiden kann verschiedene Vorteile haben. So schaffen Sie beispielsweise einen abgeschlossenen Raum, wenn Sie verschiedene Wohnungen trennen möchten. Außerdem lässt sich hierdurch viel Energie einsparen. Der Trockenbau lässt sich leicht umsetzen und ist zudem vergleichsweise schnell und kostengünstig. Mit ein wenig Übung im handwerklichen Bereich können Sie den Treppenaufgang sogar alleine verkleiden.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.